Dienstag, 19. Januar 2010

Ausgerechnet Hannover

Am vergangenen Wochenende sorgte ein Transparent für Aufsehen, das Hannover-96-Fans beim Heimspiel gegen Hertha im Stadion aufgehängt hatten. Auf dem Stofffetzen stand “Tod und Hass dem BTSV”. Nach dem Spiel stürzten sich das Fernsehen und die Zeitungen darauf und verurteilten die unsensiblen Hannover-Fans, die ein paar Wochen nach Robert Enkes Tod offenbar nichts verstanden hätten. Ausgerechnet in Hannover, wo man vor dem Spiel angekündigt hatte, das überdimensionale Robert-Enke-Trikot unter dem Tribünendach wieder abzuhängen, da es angeblich die Mannschaft hemmte.

Ach ja, Fußball kann sehr einfach sein. Wenn man sieben Spiele in Folge nicht gewinnt, ist ein riesiges Robert-Enke-Trikot Schuld. Wenn man acht Spiele in Folge nicht gewinnt, ist der Trainer Schuld. Und Fans, die im Fußball übliche Parolen skandieren oder auf Bettlaken malen, gehören verboten und lebenslang aus sämtliche Stadien der Republik verbannt, weil sich vor ein paar Monaten ein Fußballtorwart das Leben genommen hat. Weil durch diese schreckliche Tragödie sind wir nämlich alle total sensibilisiert. Wir wissen jetzt, dass Depressionen eine ernstzunehmende Krankheit sind, an der viele Menschen leiden. Depressionen sind nicht bloß ein bisschen schlechte Laune, sondern müssen von entsprechend ausgebildeten Ärzten behandelt werden. Depressionen sind kein Zeichen von Schwäche und ein depressiver Mensch ist kein Verlierer. Das alles wissen wir spätestens seit November.

Und dann liest man auf kicker.de folgendes:

grosskreutz_depression

Ich möchte hier weder eine pauschale Medienschelte betreiben, noch mich dauerhaft auf den “kicker” einschießen. Aber wo bleibt hier der Aufschrei der hauptberuflich Empörten? Wer fordert nun Stadionverbote für hirnlose “kicker”-Redakteure?

Montag, 18. Januar 2010

Neulich am Münchener Hauptbahnhof

Ein Schaufenster des FC-Bayern-Fanshops am vergangenen Freitagnachmittag.

Da hat man sich einerseits "nicht an gewisse Regeln gehalten", ist aber andererseits nach wie vor gut genug, um Geld in die Kasse eines Klubs zu spülen, dem man inzwischen gar nicht mehr angehört. Aber gut, angeblich bezahlt der FC Bayern Luca Toni sogar dafür, dass er nun Tore für den AS Rom schießt. Da gilt es die Fanartikel-Kuh möglichst lange zu melken.

Wo sind eigentlich die Ottl- und Breno-Schaufenster?

Donnerstag, 14. Januar 2010

Nur vier E-Gitarren?

Williamsburg, Brooklyn, New York City: Sonic Youth kommen nach Hause. Das Konzert findet an einem Dienstagabend Ende November statt. Draußen ist es kühl und nass, aber es könnte schlimmer sein. Drinnen, in der Williamsburg Music Hall, ist es angenehm warm und die Drinks sind echt klasse. Die Vorband - zwei Tussis, die sich Talk Normal nennen - ist laut und macht vor allem eins: Krach.

Noch ein kleiner Rundgang durch die Music Hall, bevor es mit dem Main Act des Abends losgeht. Die zahlreichen Zuschauer - das Konzert ist ausverkauft - verteilen sich im Innenraum, auf der hufeisenförmigen Empore im ersten Stock, vor den beiden Cocktailbars, vor dem Merchandising-Stand.

Sonntag, 15. November 2009

November Rain

In letzter Zeit war es hier leider sehr, sehr ruhig. Das lag an diversen akademischen sowie beruflichen Verpflichtungen meinerseits. Ich habe mir aber fest vorgenommen das zu ändern und in den nächsten Wochen u.a. von diversen Konzertbesuchen zu berichten. Hier eine kurze Liste als Vorgeschmack: Sonic Youth (Brooklyn, New York, November), Pet Shop Boys (Berlin, Dezember) und dann das Abschlusskonzert der Tour of the Universe in Düsseldorf im Februar.